ChatGPT ist das Synonym für Künstliche Intelligenz (KI). Doch KI begegnet uns längst im Alltag: wenn das Smartphone Wörter vorschlägt, Streamingdienste Filme empfehlen oder Sprachassistenten wie Alexa auf Zuruf reagieren.
Doch was steckt dahinter?
Im Kern verarbeitet KI große Datenmengen und lernt daraus Muster. Sie kann Texte schreiben, Bilder generieren oder auf Fragen antworten. KI ist dabei kein denkendes Wesen, sondern ein Werkzeug – entwickelt, um Aufgaben schneller und effizienter zu erledigen.
Vorbehalte ernst nehmen: Was KI kann – und was nicht
Skepsis gegenüber KI ist verständlich. Die Vorstellung, dass Maschinen kreative oder menschliche Tätigkeiten übernehmen, verunsichert viele. Manche fürchten den Verlust von Arbeitsplätzen oder den Kontrollverlust über wichtige Prozesse.
Fakt ist: KI handelt nicht selbstständig. Sie verarbeitet Informationen, die wir ihr geben. KI kann unterstützen, aber sie macht Fehler und benötigt menschliche Kontrolle. Wer sie nutzt, sollte ihre Möglichkeiten und Grenzen gut kennen – und sie als klugen Helfer verstehen, nicht als Ersatz für eigene Entscheidungen.
KI in der Kommunikation: Praktische Anwendungsbeispiele
Besonders in der Kommunikationsarbeit bietet KI viele praktische Möglichkeiten – auch ohne technisches Fachwissen:
- Texte schreiben: Entwürfe für Pressemitteilungen, Social-Media-Posts oder Einladungen erstellen.
- Zusammenfassungen & Protokolle: Lange Texte oder Sitzungsnotizen effizient kürzen.
- Barrierefreiheit fördern: Übersetzungen und Vereinfachung komplexer Sprache unterstützen.
- Bilder & Präsentationen: Bildideen und Layoutvorschläge auf Knopfdruck entwickeln.
- Ideen entwickeln: KI als kreativer Sparringspartner bei Themensuche und Argumentationen nutzen.
Erste Schritte: So gelingt der Einstieg
Der Einstieg ist einfacher, als viele denken. Zahlreiche Tools sind kostenlos oder als Testversion verfügbar:
- Perplexity.ai: Intelligente Suchmaschine und mein Favorit gegenüber Google
- ChatGPT: Hilfe bei Texten, Formulierungen und Ideenfindung.
- Claude: Gute Alternative zu ChatGPT
- Ideogram oder DALL·E: Bilder durch Texteingabe erstellen.
- DeepL oder YouTube-Transkripte: Übersetzungen und Untertitel automatisch generieren.
Tipp: Beginne mit einer kleinen, konkreten Aufgabe und prüfe die Ergebnisse immer kritisch. KI liefert hilfreiche Vorschläge, aber keine fertigen Lösungen.
Chancen für die Kommunikation
KI ersetzt keine menschliche Kommunikation, sondern ergänzt sie sinnvoll. Wer sie bewusst einsetzt, kann:
- Zeit sparen für strategisch wichtige Aufgaben.
- Kreativität fördern durch neue Impulse.
- Zielgruppen besser erreichen mit klaren, verständlichen Inhalten.
- Barrieren abbauen, etwa durch einfachere Sprache oder Übersetzungen.
So wird Kommunikation nicht nur effizienter, sondern auch vielfältiger und zugänglicher.
KI und Datenschutz: Wichtige Hinweise
KI-Tools verarbeiten oft sensible Daten auf Servern, die außerhalb Europas stehen. Das bringt Datenschutzrisiken mit sich. Wichtig zu beachten:
- Keine sensiblen oder personenbezogenen Daten eingeben, wenn nicht klar ist, wie sie verarbeitet werden.
- Anbieter prüfen: Ist der Dienst DSGVO-konform?
- Interne Richtlinien beachten und Daten anonymisieren, wo möglich.
Hinweis zum AI-Act der EU
Der AI Act ist das erste umfassende Gesetz der Europäischen Union zur Regulierung von Künstlicher Intelligenz (KI). Ziel ist es, den Einsatz von KI sicher, transparent und im Einklang mit den Grundrechten zu gestalten – und gleichzeitig Innovationen zu fördern.
Der AI Act arbeitet mit einem risikobasierten Ansatz:
- Verboten sind KI-Anwendungen mit unannehmbarem Risiko (z. B. Social Scoring).
- Strenge Regeln gelten für Hochrisiko-Systeme (z. B. in Gesundheit, Bildung oder Strafverfolgung).
- Transparenzpflichten bestehen für Systeme mit begrenztem Risiko (z. B. Chatbots).
- Keine besonderen Auflagen gibt es bei minimalem Risiko (z. B. Spamfilter).
Auch generative KI wie ChatGPT wird reguliert und muss künftig Transparenzanforderungen erfüllen.
Die Einhaltung überwachen nationale Behörden gemeinsam mit einem EU-weiten KI-Büro. Bei Verstößen drohen hohe Geldstrafen
Tipps für den sicheren KI-Einsatz:
- Nur allgemeine, nicht vertrauliche Inhalte nutzen.
- Nutzungsbedingungen prüfen.
- Europäische Anbieter bevorzugen.
- Ergebnisse immer durch Menschen prüfen lassen.
- Mitarbeitende für den Umgang mit KI sensibilisieren.
Fazit: Sei neugierig und verantwortungsvoll
Künstliche Intelligenz eröffnet neue Chancen für die Kommunikation – schneller, kreativer und inklusiver. Sie fordert uns zugleich heraus, bewusst und verantwortungsvoll damit umzugehen.
Mit Mut zur Neugier, klaren Regeln und kritischem Blick lässt sich KI zu einem wertvollen Partner im Arbeitsalltag entwickeln.
Beispiele für den Einstieg
1. Einladung zu einer Veranstaltung
Anwendung:
Du planst eine Infoveranstaltung, ein Sommerfest oder einen Workshop und brauchst eine freundliche Einladung.
Beispiel-Prompt:
„Schreibe eine freundliche Einladung zu einem Sommerfest für Kolleginnen. Der Ton soll locker und herzlich sein. Datum: 15. Juli, 16 Uhr im Innenhof. Getränke und Snacks vorhanden. Zielgruppe: Mitarbeitende aus verschiedenen Abteilungen.“
2. Social-Media-Post formulieren
Anwendung:
Du möchtest einen Beitrag zur Begrüßung einer neuen Kollegin auf LinkedIn veröffentlichen.
Beispiel-Prompt:
„Formuliere einen kurzen, sympathischen Social-Media-Beitrag für LinkedIn. Thema: Begrüßung von Lisa Müller im Kommunikationsteam. Der Ton soll professionell und herzlich sein.“
3. Text in einfache Sprache umwandeln
Anwendung:
Ein komplexer Text soll für ein breites Publikum verständlicher werden.
Beispiel-Prompt:
„Formuliere den folgenden Text in einfacher Sprache: ‚Im Rahmen der städtebaulichen Umstrukturierung werden ab dem dritten Quartal umfangreiche Maßnahmen zur Modernisierung des Quartiers umgesetzt.‘“
GPT-Prompt: Dein KI-Sparringspartner
Ein GPT (kurz für Generative Pre-trained Transformer) ist eine künstliche Intelligenz, die darauf spezialisiert ist, menschenähnliche Texte zu verstehen und zu erstellen. In ChatGPT kann man eigene, angepasste „GPTs“ bauen: Das sind spezialisierte Varianten, die bestimmte Aufgaben übernehmen oder sich in Ton, Stil und Fachwissen genau an die eigenen Bedürfnisse anpassen lassen – etwa als Kommunikationsberater, Trainer oder Ideengeber.
Hier ist beispielhaft ein GPT-Prompt für deine eigene Anwendung:
„Du bist mein freundlicher, kreativer und strukturiert denkender Sparringspartner. Du unterstützt mich beim Denken, Strukturieren und Formulieren. Du stellst kluge Rückfragen, bringst neue Perspektiven ein und hilfst mir, meine Gedanken weiterzuentwickeln. Deine Antworten sind klar, motivierend und respektvoll. Wo sinnvoll, bietest du Beispiele und Formulierungshilfen an. Du agierst wie eine erfahrene Kollegin oder ein Coach auf Augenhöhe.“
GPT-Profil: Kommunikations-Coach & Sparringspartner „Helferlein“
Name:
Helferlein – Dein Kommunikationshelfer auf Augenhöhe
Rolle und Ton:
- Freundlicher, mitdenkender KI-Partner
- Offen, strukturiert, klar und kreativ
- Unterstützt beim Texten, Strukturieren, Ideenfinden und Reflektieren
- Kommuniziert auf Augenhöhe, wertschätzend und lösungsorientiert
Stärken:
- Formulieren und Optimieren von Texten (E-Mail, Social Media, Reden etc.)
- Klärung von Kommunikationszielen und Zielgruppen
- Strukturiertes Feedback auf Texte und Ideen
- Anregung neuer Perspektiven und kreativer Ansätze
- Stil- und Tonalitätsberatung
Beispielaufgaben für Helferlein:
- Einladungstext freundlich und professionell überarbeiten.
- LinkedIn-Post-Ideen zu einem Thema sammeln.
- Feedback zu einem Newsletterentwurf geben (Struktur, Ton, Klarheit).
- Kurze Argumentationshilfe für ein internes Anliegen entwickeln.
- Kommunikationsstrategie für ein neues Projekt skizzieren.
- Gedanken zu einem komplexen Thema strukturieren und aufbereiten.